Cookie Richtlinie bereits seit 2011 in Kraft
Neue Cookie-Richtlinie: Die Europäische Union schreibt seit 25. Mai 2011 eine einheitliche Cookie-Regelung für Europa vor. Dies hat im vergangenen Jahr in der Online-Branche einiges an Staub aufgewirbelt. Große Rechtsunsicherheit bei Unternehmen und offene Fragen sind die Folgen.
Cookies: Unverzichtbares Marketinginstrument
Cookies sind kleine Textdateien, die Informationen bezüglich des Surfverhaltens der einzelnen Benutzer mitspeichern. Durch den Einsatz von Cookies können Benutzer wiedererkannt werden. Das erspart beispielsweise das erneute Einloggen bei einem späteren Besuch auf einer Website.
Doch der eigentliche Verwendungszweck von Cookies dient der umfangreichen Analyse des Nutzerverhaltens der Benutzer. Dadurch ist es möglich, potentiellen Kunden zielgerechte Werbeangebote zu unterbreiten. Informiert sich beispielsweise eine Person bei Suchmaschinen über Waschmaschinen, so kann für diese Person gezielt Werbung für Waschmaschinen geschaltet werden.
Sehr beliebt ist auch die Marketingstrategie "Retargeting". Damit können verlorengegangene Kunden wieder angesprochen werden. Hat ein Benutzer einmal ein Produkt in einem Online-Shop angesehen, so erhält dieser auf anderen Seiten Hinweise zu diesem Produkt.
Cookie-Richtlinie: Worauf geachtet werden muss
Die Europäische Richtlinie besagt, dass das Recht, Cookies abzulehnen für den Benutzer so einfach wie möglich gestaltet werden soll. Dazu zählt außerdem eine umfangreiche Information über Cookie-Techniken und deren Verwendung. Die tatsächliche Umsetzung dieser Richtlinie ist allerdings nicht geregelt und somit umstritten. Viele Länder entscheiden sich für eine Opt-In Funktion, wobei die Verwendung von Cookies nur mehr mit vorheriger Einwilligung des Nutzers erlaubt ist. Andere hingegen bevorzugen die Opt-Out-Funktion: Hier muss der Benutzer klare und verständliche Informationen über Cookies und auch über Möglichkeiten der Ablehnung erhalten.
Allerdings wird bei der Richtlinie zwischen guten und bösen Cookies unterschieden. "Gute" Cookies sind solche, die für den Betrieb von Webseiten erforderlich sind und vom Kunden gewünschte Funktionen bieten. (z.B. Warenkörbe auf Online-Shops). Unter "böse" Cookies fallen die meisten Angebote von Werbe- und Social-Media-Plattformen. Hier ist es wichtig, dass die Richtlinie eingehalten wird.
Österreich wählt Opt-In
Österreich hat die Cookie-Richtlinie mit Ergänzung des Telekommunikationsgesetzes umgesetzt, und ist bereits seit 22. November 2011 in Kraft.
Es besagt, dass eine Einwilligung durch die Einstellungen des Browsers nicht ausreicht. Somit ist eine Opt-In-Lösung bei der Verwendung von Cookies verpflichtend. Es empfiehlt sich also der Einsatz einer Pop-Up- oder Click-Through-Vereinbarung auf der Website.
Andere Länder wie beispielsweise Bulgarien, Tschechien, Finnland oder Luxemburg haben sich bei der Cookie-Richtlinie für eine Opt-Out-Lösung entschieden.